Dortmund (UK NRW) – Rettungsdienstmitarbeiter sind in ihrem beruflichen Alltag hohen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt. Die Umsetzung der Arbeitsschutzvorschriften sowie ein wirksamer Gesundheitsschutz für die Beschäftigten hat im Rettungsdienst daher eine besondere Bedeutung. Mit dem Fachportal „Sicherer Rettungsdienst“ sollen relevante Arbeitsschutzvorschriften für den Rettungsdienst praxisbezogen dargestellt werden, damit das Regelwerk für alle Akteure im Rettungsdienst transparenter wird.
Das Portal „Sicherer Rettungsdienst“ richtet sich an Führungskräfte, Arbeitsschutzexperten und die Beschäftigten. Sie haben damit die Möglichkeit, sich über die mit ihren konkreten Tätigkeiten verbundenen Gefährdungen und geeigneten Schutzmaßnahmen selbst zu informieren.
Die einheitliche und systematische Struktur der Inhalte ermöglicht den Benutzern einen schnellen Zugriff auf die bereitgestellten Themen. Der Zugang zu den Informationen erfolgt über drei Hauptmenüpunkte:
• Rettungswache (bauliche Anforderungen)
• Tätigkeiten (tätigkeitsbezogene Gefährdungen)
• zugehörige Themen (Organisation)
Insbesondere die Ausführungen über die baulichen Anforderungen an eine Rettungswache sind bei Um- und Neubauten eine gute Hilfe.
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In der Rubrik „Tätigkeiten“ erhält der User eine Übersicht über die im Rettungsdienst auftretenden Gefährdungen und die erforderlichen Schutzmaßnahmen. Diese Informationen können sowohl für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung, als auch für die Durchführung von Unterweisungen genutzt werden.
Die Aufgaben der einzelnen Akteure in der Arbeitsschutzorganisation sowie die Verantwortung der Einzelnen wird in der Rubrik „zugehörige Themen“ beschrieben.
Jeder Menüeintrag ist in einen allgemeinen Teil („Informationen“), zusätzliche Erläuterungen („Weitere Hinweise“) zur Vertiefung des Themas sowie Rechtsgrundlagen („Quellen“) gegliedert. Jeder Benutzer kann somit die gewünschte Detailtiefe der Informationen selbst bestimmen.
PDF-Druckfunktion
Durch eine PDF-Druckfunktion können alle Seiten einfach ausgedruckt werden. Mit Hilfe dieser Funktion können einzelne Bereiche oder ganze Themengruppen benutzerfreundlich ausgewählt und in einer PDF-Datei zusammengefasst werden. Diese verfügt über ein Inhaltsverzeichnis mit den ausgewählten Themen. Auf diese Weise ist es dem Anwender möglich, individuelle, den eigenen Anforderungen entsprechende digitale Arbeitsschutzbroschüren zu erstellen. Diese können etwa auch für Unterweisungen genutzt werden.
Ergänzend zu den Informationen aus den verschiedenen Arbeitsräumen und über Tätigkeiten wird der Nutzer auch über spezielle Arbeitsmittel informiert.
In der Hilfsmitteldatenbank findet der Nutzer eine Übersicht über gängige kleine und technische Hilfsmittel für das Bewegen und Transferieren von Patienten. Filtermöglichkeiten erleichtern das Auffinden der geeigneten Hilfsmittel für die jeweilige Tätigkeit. Ferner kann bei der Suche die Arbeitslast der Hilfsmittel eingestellt werden, sodass nur noch Produkte angezeigt werden, die über die erforderliche Belastbarkeit verfügen.
Verzeichnis sicherer Produkte
Für die Praxis hilfreich ist auch das Verzeichnis sicherer Produkte. Die Technische Regel für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250 schreibt für zahlreiche Tätigkeiten im Gesundheitsdienst die Verwendung von so genannten Sicherheitsgeräten (zum Beispiel Kanülen oder Lanzetten mit Sicherheitsmechanismus) vor. Im „Verzeichnis sicherer Produkte“ werden Produkte aufgeführt und nach verschiedenen Kriterien angezeigt. Zum Beispiel können Funktion, Produktname, Hersteller gesucht und angezeigt werden.
Um das Auffinden der gewünschten Produkte zu erleichtern, sind die Instrumente nach Produktart (zum Beispiel Butterfly) oder Verwendungszweck (zum Beispiel Blutentnahme, kapillar) sortiert.
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Mediathek mit Videos, Apps und Links
Erweitert wird das Informationsangebot des Portals „Sicherer Rettungsdienst“ durch eine Mediathek, in die neben den in den Artikeln zitierten Quellen ausgewählte Medien aufgenommen wurden. Bei der Auswahl der Medien wird insbesondere die Relevanz für den Rettungsdienst sowie die fachliche Eignung aus Sicht der Unfallversicherungsträger berücksichtigt. Der Vorteil für die Nutzer besteht darin, dass aus dem schwer überschaubaren Angebot an Medien im Internet eine Vorauswahl getroffen wird und diese Medien an einer zentralen Stelle abrufbar sind. Dabei sind die Medien strukturiert abgelegt und können nach Themengebieten und Gefährdungsmerkmalen gefiltert werden.
Ziel der Mediathek ist es, die für spezifische Fragestellungen relevanten und aussagefähigen Medien für die Nutzer schnell auffindbar zu machen und auf einer Internetseite zu bündeln. Aktuell befinden sich in der Mediathek neben Schriften, Arbeitshilfen, Videos auch Arbeitsschutz-Apps und Links zu weiteren Übersichtsseiten im Internet.
Aktuelle Themen aus dem Rettungsdienst werden im Infofeld „Rettungsdienst-Infos“ und der aktuelle Bearbeitungsstand im Infofeld „Aktuelles im Portal“ angezeigt.
Das Portal www.sicherer-rettungsdienst.de befindet sich momentan noch im Aufbau, d. h. ältere Beiträge werden aktualisiert und neue Themen ergänzt.
(Text: Dr. Manigee Derakshani, Aufsichtsperson Unfallkasse NRW; Friedhelm Göbel, Aufsichtsperson Unfallkasse NRW; Giovanni Ioele, rend Medien Service GmbH; 23.11.2017)