Unterstützung bei psychischen Problemen nach Verkehrsunfällen
(Bild: BASt)Bergisch Gladbach (BASt) – Das neue Internetportal zu psychischen Unfallfolgen www.hilfefinder.de ist seit Samstag (15.06.2019) online. Verkehrsunfallopfer, deren Angehörige, Zeugen oder Helfer finden hier umfassende Informationen zum Thema psychische Unfallfolgen sowie Kontaktadressen zu Institutionen, die erste Unterstützung bieten.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat das Portal in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) und der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland e.V. (VOD) entwickelt.
Schwere Verkehrsunfälle führen nicht allein zu körperlichen Verletzungen. Psychische Beschwerden, beispielsweise Ängste, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten, sind ebenfalls eine häufige Folge. Solche Belastungsreaktionen auf ein Extremereignis sind zunächst normal. Halten die Symptome jedoch über einen längeren Zeitraum an oder verschlimmern sie sich, besteht das Risiko, ernsthaft psychisch zu erkranken.
Dabei wirkt sich ein Unfall häufig nicht nur auf direkt Beteiligte aus. Wie die Runter-vom-Gas-Kampagne „Perspektiven der Betroffenheit“ zeigt, sind beispielsweise bei jedem Verkehrsunfall mit Todesfolge im Durchschnitt 113 Menschen betroffen. Hierzu gehören neben den Unfallbeteiligten selbst unter anderem auch Ersthelfer, Zeugen oder Angehörige. Psychische Unfallfolgen können potenziell bei all diesen Gruppen auftreten.
Durch einen frühzeitigen und unbürokratischen Zugang zu professionellen Hilfsangeboten können psychische Unfallfolgen reduziert werden. Vor diesem Hintergrund wurde von der BASt in Zusammenarbeit mit dem DVR und der VOD das Portal www.hilfefinder.de entwickelt. Hier finden alle Betroffenen umfassende Informationen rund um das Thema psychische Unfallfolgen. Sie können beispielsweise mithilfe eines Trauma-Checks prüfen, ob sie in Folge des Unfalls psychische Belastungssymptome aufweisen und inwiefern weiterführende Maßnahmen sinnvoll sein könnten. Eine Postleitzahlen-Suche unterstützt dabei, in der eigenen Region Institutionen zu finden, die schnell und in der Regel kostenfrei Hilfe anbieten.
Darüber hinaus kann man sich vertiefend über weitere Themen informieren, zum Beispiel über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, rechtliche Aspekte oder aktuelle Forschungsprojekte mit Bezug zu psychischen Unfallfolgen.
Primäres Ziel der Website ist es, sowohl die Betroffenen als auch die Behandelnden im Hinblick auf psychische Unfallfolgen zu sensibilisieren und eine schnelle und zielführende Versorgung psychisch belasteter Verkehrsunfallopfer zu erreichen.
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