VDEK: „Weniger Leitstellen, mehr Vernetzung!“
(Bild: rkl_foto/Shutterstock)Düsseldorf (VDEK) – Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) fordert deutlich schlankere Strukturen im Rettungsdienst in Nordrhein-Westfalen.
Stand heute verfüge das Land laut VDEK über 52 Leistellen für den Rettungsdienst. „Das ist zu viel und ineffizient!“ sagt Dirk Ruiss, Leiter der VDEK-Landesvertretung NRW. Laut Einschätzung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung liegt die Empfehlung bei einer Richtzahl von einer Million Einwohnern je Leitstelle. Das würde bedeuten, 18 Leitstellen an Rhein und Ruhr wären ausreichend.
„Wir fordern, dass das System Rettungsdienst effizienter wird. Das bedeutet nicht, dass die notwendige Hilfe länger braucht, um vor Ort zu sein. Im Gegenteil! Es geht nicht allein um die Reduktion von Leitstellen, es geht um die digitale Vernetzung der Leitstellen des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Die bisherigen Leistellen könnten so zu ‚Gesundheitsleitstellen‘ weiterentwickelt werden. Damit würden die Möglichkeiten der Disponentinnen und Disponenten erweitert, um die Patientinnen und Patienten in die richtige Versorgungsebene zu steuern“, erläutert Dirk Ruiss die Forderungen. „Nicht jeder Anrufende benötigt einen Rettungswagen oder einen Notarzt. Häufig bieten Fachleute anderer Disziplinen die zielgenauere Versorgung, etwa die pflegerische Notfallversorgung, die psychosoziale Hilfe oder eine Palliativ- oder eine telemedizinische Beratung. Daher sollten neben dem Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst weitere Versorgungsbereiche in die Disposition der Leitstellen integriert werden.“
Der VDEK fordert, die anstehende Reform des Rettungsdienstgesetzes NRW als Chance zu nutzen. „Der von Gesundheitsminister Laumann in NRW gestartete Prozess zur Erarbeitung einer Gesetzesnovelle für das Rettungsdienstgesetz NRW sollte unbedingt genutzt werden, die Strukturen des Rettungsdienstes auf die geänderten Anforderungen der Gegenwart und der Zukunft auszurichten. Wir sehen bereits heute, dass die Personalsituation auch im Rettungswesen stetig schwieriger wird. Daher ist es umso wichtiger, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich und effizient einzusetzen. Das ist ohne Reformen aber nicht möglich“, so Ruiss.
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