Verdi und Arbeitgeber verhandeln über kürzere Höchstarbeitszeit

(Bild: Dziurek/Shutterstock)Berlin (pm) – Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben Verhandlungen über kürzere Höchstarbeitszeiten im kommunalen Rettungsdienst aufgenommen.

„Derzeit wird im kommunalen Rettungsdienst bis zu 48 Stunden pro Woche gearbeitet. Das ist gesundheitsschädlich und längst nicht mehr zeitgemäß“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler nach Abschluss der ersten Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaft fordert, die Wochenarbeitszeit (inklusive Bereitschaftszeiten) auf 42 Stunden zu verringern.

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„Wir sind zu einem Stufenplan bereit, der erste Schritt muss aber zügig kommen. Was beim Marktführer, dem Deutschen Roten Kreuz, geht, muss auch beim kommunalen Rettungsdienst möglich sein“, sagte Bühler mit Verweis auf den DRK-Reformtarifvertrag, in dem ver.di eine schrittweise Absenkung der Höchstarbeitszeit auf 42 Wochenstunden bis 2028 vereinbart hat.

Immer wieder könnten Rettungswagen nicht eingesetzt werden, weil das nötige Personal fehlt. „Bessere Arbeitsbedingungen sind die Voraussetzung dafür, mehr Beschäftigte für den Rettungsdienst zu gewinnen und zu halten. Ein zentraler Hebel ist die Reduzierung der überlangen Arbeitszeiten“, betonte die Gewerkschafterin.

Sie verwies auf eine ver.di-Befragung von rund 7.000 Beschäftigten, die die hohe Belastung im Rettungsdienst dokumentiert. So gehen nur elf Prozent der Befragten davon aus, bis zum Rentenalter durchzuhalten. 39 Prozent würden ihren Beruf aufgeben, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.

„Um die Notfallversorgung zu sichern, muss jetzt gehandelt werden. Die kommunalen Arbeitgeber stehen in der Verantwortung“, so Bühlers Schlussfolgerung. „Dieses Thema brennt den Beschäftigten unter den Nägeln. Deshalb wollen wir zügig verhandeln und versuchen, noch im ersten Halbjahr zu einem guten Ergebnis zu kommen.“

Die Verhandlungen sollen am 2. Februar 2024 fortgesetzt werden.

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