Viessmann baut jetzt mobile Beatmungsgeräte
(Bild: Viessmann Werke)Allendorf (PresseBox) – Der Name Viessmann ist bislang im Zusammenhang mit Heizungs- bzw. Klimatechnik bekannt. Im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie hat das Unternehmen jetzt aber zusätzlich die Fertigung von mobilen Beatmungsgeräten, Versorgungsstationen, Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel aufgenommen.
„Sämtliche Ideen kommen aus unseren eigenen Teams und von unseren Partnern“, sagt Dr. Markus Klausner, Chief Technology Officer Viessmann Climate Solutions. „Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken wurden bereits an den Landkreis übergeben.“
Die Entwicklung der Beatmungsgeräte erfolgt in enger Abstimmung mit Medizinern des Luisenhospitals, dem Akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät und dem Team von Prof. Dr. Dirk Müller vom E.ON Energy Research Center der RWTH Aachen sowie weiterer Krankenhäuser. So erhielt man auf regionaler Ebene besonders vonseiten des Kreiskrankenhauses in Frankenberg (Eder) große Hilfestellung. Eine positive Eignungsbewertung seitens des Luisenhospitals liegt bereits vor.
„Für die jetzt gestartete Sonderzulassung arbeiten wir mit Unterstützung aus dem Bundesgesundheitsministerium mit dem Bundesamt für Arzneimittel und Medizintechnik zusammen. Nach erfolgter Sonderzulassung wäre eine Produktion von über 600 Stück pro Tag realisierbar”, so Dr. Klausner.
Eine der Fertigungslinien für Gas-Wandgeräte am Unternehmensstammsitz im nordhessischen Allendorf (Eder) wurde innerhalb weniger Tage auf die Herstellung der genannten Produkte umgebaut. Dass es überhaupt möglich war, in so kurzer Zeit ein vereinfachtes Beatmungsgerät entwickeln zu können, ist dem Aufbau eben jener Gas-Wandgeräte zu verdanken. Zum einen konnten viele Bauteile der Gas-Wandgeräte für das Beatmungsgerät übernommen werden. Zum anderen verfügt Viessmann über eine sehr flexible Fertigung, die in kürzester Zeit auf die neuen Anforderungen angepasst werden konnte.
Die Ingenieurinnen und Ingenieure des Familienunternehmen stehen in engem Austausch mit verschiedenen Anästhesisten und Intensivmedizinern, die die Entwicklung begleitet haben. Die Beatmungsgeräte ermöglichen eine individuelle Einstellung der relevanten Druckniveaus sowie der Atemfrequenz und erlauben eine variable Sauerstoff-Beimischung. Die kompakten Beatmungsgeräte sind mobil einsetzbar und nicht zwangsläufig auf die technische Infrastruktur eines Krankenhauses angewiesen. Sie können wahlweise über die Sauerstoffversorgung der Klinik, aber auch mit einer angeschlossenen Sauerstoffflasche betrieben werden.
Viele Länder haben derzeit eine große Knappheit an Beatmungsgeräten. Viessmann steht mit Behörden bereits in Kontakt, um lokale Einsatzmöglichkeiten zu prüfen. Für einen Einsatz der Beatmungsgeräte in Deutschland laufen aktuell alle Bemühungen um eine zügige Sonderzulassung.
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