Zwei tödlich verunglückte Bergsteiger am Watzmann

(Foto: BRK)Berchtesgaden (BRK/pol) – Gleich zwei groß angelegte Alpineinsätze mussten Bergwacht und Polizei am Mittwoch im Bereich des Watzmann-Massivs bewältigen.

Ein verunglückter 44-jähriger Bergsteiger aus Baden-Württemberg konnte nur noch tot geborgen werden. Die Suche mit über 40 Einsatzkräften von Bergwacht und Polizei nach einem seit Dienstag vermissten 71-jährigen Alpinisten blieb trotz großer Anstrengungen vorerst ohne Erfolg.

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Am späten Dienstagabend meldeten Angehörige, dass ein 71-jähriger Einheimischer von einer Bergtour auf den Kleinen Watzmann (2.307 Meter) nicht zurückgekehrt war. Der Senior war in den Morgenstunden bei bestem Bergwetter alleine aufgebrochen. Noch während der Nacht starteten die Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden mit etwa 30 Einsatzkräften und der Bergwacht-Lawinen- und Suchhundestaffel Chiemgau die Suchaktion, unterstützt durch einen österreichischen Polizeihubschrauber. Obwohl am frühen Mittwochmorgen die Einsatzkräfte durch 14 Beamte der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, sowie zwei Hubschrauber von Polizei und Bundeswehr verstärkt wurden, konnte der Vermisste im weitläufigen hochalpinen Gelände nicht entdeckt werden. Lediglich einen Eintrag des 71-Jährigen in das Wandbuch eines selten begangenen Steiges auf der dem Königssee zugewandten Bergseite stellten die Suchkräfte fest. Auch die Absuche von einem Polizeiboot von der Seefläche aus brachte keine neuen Erkenntnisse.

Während des laufenden Einsatzes ging gegen Mittag erneut ein Notruf ein: Ein Alpinist teilte über Handy mit, dass es soeben zu einem Bergunfall im Bereich der Watzmann-Südspitze (2.712 Meter) gekommen war. Ein Bergsteiger war beim Abstieg Richtung Windbachtal abgestürzt. Per Hubschrauber wurden Bergwachtmänner, ein Notarzt und ein Polizeibergführer zur Unfallstelle geflogen. Es konnte jedoch nur noch der Tod des Verunglückten festgestellt werden. Der 44-jährige Bergsteiger aus Baden-Württemberg befand sich mit seiner Begleiterin nach der Watzmann-Überschreitung auf dem Abstieg. Etwa 100 Meter unterhalb der Südspitze dürfte er gestolpert sein. Er stürzte etwa 30 Meter über Steilgelände ab. Der Leichnam wurde von Bergwachtmännern geborgen und mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht. Die geschockte, ansonsten unverletzte 51-jährige Begleiterin wurde ebenfalls vom Berg geflogen. Ein Polizeibergführer übernahm die Unfallaufnahme. Nach ersten Erkenntnissen ist ein Fremdverschulden nicht erkennbar.

Gegen 16.30 Uhr konnte vom Polizeihubschrauber aus im Bereich der Südabstürze des Kleinen Watzmanns schließlich eine leblose Person gesichtet werden. Die Einsatzkräfte fanden dann den noch vermissten 71-Jährigen tot auf. Offensichtlich war er abgestürzt. Trotz rapidem Schlechtwettereinbruch gelang es noch, die Leiche per Hubschrauber zu bergen.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Der Berg, kann grausam sein, er verzeiht nichts !

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  2. Habe im Aug.2013 selber eine Watzmannbesteigung gemacht, bin körperlich total fit . Hatte meinen 16 jährigen Sohn dabei ohne Klettergurt.Aufstieg bis zur Hochspitze, von hier an beschloß ich umzukehren.Ich sah Leute mit weniger körperlicher Fitness vom Krad zurück klettern und finde es unverantwortlich von diesen Leuten sich und die Rettungskräfte in solch eine Situation zu bringen. Übrigens beruflich klettere ich auf Windkraftanlagen

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