Auf korrekte Sitzposition bei Kindern im Auto achten
(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Berlin (DGOU) – Anlässlich des Tags der Kindersicherheit am 10. Juni empfehlen Orthopäden und Unfallchirurgen, Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr in einem rückwärtsgerichteten Kindersitz im PKW mitfahren zu lassen und damit über den bisher gültigen Rahmen hinauszugehen. Neben der Sitzposition ist die Verwendung eines für Alter und Körpergröße richtigen Kindersitzes wichtig. Außerdem ist eine verantwortungsvolle Fahrweise der Eltern geboten.
„Viele Unfälle ließen sich durch angepasstes Fahren verhindern, dies betrifft auch Eltern. Wenn es zum Unfall kommt, spielen meist die hohe Geschwindigkeit und Ablenkung eine Rolle, vor allem bei Benutzung des Handys. Leider auch, wenn Kinder an Bord sind“, sagt Prof. Dr. Benedikt Friemert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Gestützt werden die Aussagen durch eine aktuelle Studie1 mit Daten aus dem TraumaRegister DGU®.
Nach der aktuellsten i-Size-Norm müssen Kinder bis 15 Monate gegen die Fahrtrichtung transportiert werden. Je später der Wechsel in einen nach vorn gerichteten Kindersitz, desto besser. „Das reduziert die Verletzungsgefahr bei einem Frontalunfall erheblich“, sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention, der an der Erstellung der Studie beteiligt war. Auch wenn die Zahl der Verkehrstoten rückläufig ist, wurden laut Statistischem Bundesamt 7.300 Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2020 als Autoinsassen verletzt. „Diese Zahlen müssen weiter reduziert werden, im Ausland wird uns bereits vorgemacht, dass das geht“, sagt Spering weiter. Besonders häufig treten Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen auf.
Bei der Altersgruppe der 2-3-Jährigen kommt es oft zu schweren Verletzungen als Folge eines falschen Gebrauchs von Autositzen sowie der falschen Verwendung von Rückhaltesystemen. Es kommt zum kritischen sogenannten „U-Boot-Effekt“, wenn der Körper des Kindes unter dem Beckengurt durchrutscht. Der Gurt wirkt dann wie ein Scharnier und als Folge treten gehäuft schwere Bauch- und/oder Wirbelsäulenverletzungen sowie Brüche der Beine auf. Daher sollten für ältere Kinder Beckengurte als alleinige Sicherung vermieden werden und es sollte immer auf ein sogenanntes Dreipunkt-System geachtet werden.
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