Deutsches Rotes Kreuz: Rettungsdienst und weitere Aufgaben

Berlin (rd.de) – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist sowohl ein Wohlfahrtsverband als auch eine Hilfsorganisation. In Deutschland nimmt das DRK eine Fülle von Aufgaben wahr. Hierzu zählt nicht zuletzt der Rettungsdienst. Doch das DRK hält weitaus mehr Ressourcen für (Groß-)Schadenslagen vor.

Aufgebaut ist das Deutsche Rote Kreuz föderal. Das heißt, es setzt sich an der Spitze aus dem DRK Generalsekretariat (Bundesverband) und seinen 19 Landesverbänden zusammen. Die DRK-Landesverbände unterteilen sich wiederum in rund 500 DRK-Kreisverbände, 33 Schwesternschaften und mehr als 4.500 DRK-Ortsvereine. Aktuell sind zirka 400.000 Mitarbeiter ehrenamtlich und etwa 149.000 Angestellte hauptamtlich für das Deutsche Rote Kreuz tätig.

Anzeige

Foto: BRK Berchtesgadener Land
Foto: BRK Berchtesgadener Land

Gemeinschaften des DRK-Ehrenamtes

Das Ehrenamt spielt innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes eine große Rolle. Viele Aufgaben werden teilweise oder vollständig von ehrenamtlichen Kräften sichergestellt. Zu den Gemeinschaften des DRK-Ehrenamtes zählen die Bereitschaften, die Bergwacht und die Wasserwacht.

Die DRK-Bereitschaften setzen sich bundesweit aus rund 170.000 Ehrenamtlichen zusammen, die in 8.000 Gruppen organisiert sind. Pro Jahr leisten sie rund acht Millionen Einsatzstunden. Die Mitglieder der DRK-Bereitschaften trainieren ganzjährig für den Ernstfall (zum Beispiel Naturkatastrophen wie Hochwasser) und übernehmen den Sanitätsdienst bei großen und kleinen Veranstaltungen. Hierzu zählen unter anderem Sportevents wie Spiele der Fußballbundesliga und internationale politische Gipfeltreffen. Bei örtlichen Veranstaltungen betreuen und verpflegen die ehrenamtlichen DRK-Bereitschaftsmitglieder jährlich über 100.000 Menschen.

Die DRK-Bergwacht gilt als größte Bergrettungsorganisation Deutschlands. In ihren Reihen befinden sich zirka 5.000 Einsatzkräfte. Pro Jahr verzeichnet die DRK-Bergwacht rund 15.000 Einsätze. Die DRK-Bergwacht stellt in neun Bundesländern den Bergrettungsdienst und ist hier für die Rettung von Verunglückten aus unwegsamem Gelände zuständig. Anders ausgedrückt: Die DRK-Bergwacht erbringt mehr als neun von zehn Einsätzen in den deutschen Mittel- und Hochgebirgen.

Die DRK-Wasserwacht kann auf 130.000 Mitglieder verweisen. Ihre Aufgabe ist es, die etwa 3.000 DRK-Wachstationen an deutschen Badegewässern zu besetzen. Sie leistet damit nach eigenen Angaben etwa 50 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Deutschland. Pro Jahr retten die ehrenamtlichen Helfer der DRK-Wasserwacht durchschnittlich 250 Menschen vor dem Ertrinken und leisten 50.000 Mal Erste Hilfe. Um die verantwortungsvollen Aufgaben professionell erfüllen zu können, stehen der DRK-Wasserwacht über 6.000 Bootsführer, 2.100 (Rettungs-)Taucher und 200 Luftretter zur Verfügung.

Foto: BRK Berchtesgadener Land
Foto: BRK Berchtesgadener Land

DRK-Rettungsdienst

Unter den Hilfsorganisationen, die sich in Deutschland bundesweit an der Notfallrettung und dem Krankentransport beteiligen, ist der DRK-Rettungsdienst der größte Anbieter. Er setzt sich aus über 350 eigenständigen Rettungsdiensten zusammen. In Reihen des DRK-Rettungsdienstes stehen mehr als 25.000 haupt- bzw. ehrenamtliche Rettungsassistenten. Sie besetzen nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes über 50 Prozent aller Rettungswagen (RTW) und rund 57 Prozent der Notarzt-Einsatzfahrzeuge (NEF) in Deutschland.

Zu den Aufgaben des DRK-Rettungsdienstes gehören insbesondere die Notfallrettung und der qualifizierte Krankentransport. Darüber hinaus bildet man Fachkräfte, insbesondere Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitäter, aus.

Sowohl Notfallrettung als auch Krankentransport werden heute beim Deutschen Roten Kreuz überwiegend von hauptamtlichen Rettungsfachkräften durchgeführt. Darüber hinaus stehen regional Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) zur Verfügung. Sie unterstützen nicht zuletzt mit ehrenamtlichen Kräften den Rettungsdienst der Regelvorhaltung bei größeren Schadenslagen.

(Text: Lars Schmitz-Eggen, Rettungsassistent, Chefredakteur Rettungs-Magazin; Symbolfoto: Markus Brändli; 02.04.2015)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert