Hamburg Airport präsentiert flächendeckendes Rettungssystem
Hamburg (pm) – Mit 66 eigens für den Flughafen entwickelten SOS-Stelen sorgt der Hamburg Airport für eine blitzschnelle Verfügbarkeit von Erste-Hilfe-Material und Frühdefibrillator. Nachdem ein Notruf abgesetzt wurde, gibt die Leitstelle den Zugriff auf die AED-Schublade frei.
Rund 1.000 Mal im Jahr werden die Ersthelfer von Flughafenfeuerwehr und DRK mediservice zu medizinischen Notfällen gerufen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie reichen vom verstauchten Knöchel über Kreislaufbeschwerden bis hin zum Herzkammerflimmern. In letzterem Fall ist besondere Eile geboten. Denn hier zählt jede Sekunde, um den plötzlichen Herztod zu verhindern. Das Engagement von Passanten kann hierbei Leben retten.
Aus diesem Grund hat Hamburg Airport flächendeckend 66 hochmoderne Notrufstelen aufgestellt. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Notruf- und Rettungssystem. Das Ziel: Betroffene oder Helfer können im Notfall ad hoc sowohl professionelle Hilfe anfordern, als auch unmittelbar vor Ort Ersthilfe leisten.
Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, und Thomas Barke, Leiter der Flughafenfeuerwehr, haben die von der Firma „Multicomsystem“ eigens für den Hamburger Flughafen entwickelten Notrufstelen vorgestellt. Michael Eggenschwiler: „Das Wohl unserer Passagiere und Besucher hat bei uns oberste Priorität. Deshalb haben wir als erster Flughafen in Deutschland eigene SOS-Stelen entwickeln und zur Serienreife ausbauen lassen, die direkt bei unserer Werkfeuerwehr aufgeschaltet sind. Mit dieser Investition wird die medizinische Sofortversorgung von Notfallpatienten am Hamburg Airport weiter verbessert.“
SOS-Stele mit Defibrillator
Die zwei Meter hohen, feuerrot lackierten SOS-Stelen befinden sich im Abstand von 50 bis 70 Metern in den Terminals, der Airport Plaza, der Pier und auf den Parkplätzen. Zur Aktivierung muss einer der beiden in unterschiedlicher Höhe angebrachten Taster gedrückt werden. Der Notruf läuft umgehend in der Leitstelle der Flughafenfeuerwehr auf, wo der Mitarbeiter per Gegensprechanlage nach der Art des Notfalls fragt. Bei Bedarf gibt er die in der Stele befindliche Schublade mit Verbandskasten und einem au-tomatisierten externen Defibrillator frei.
Zur selben Zeit fahren zwei als Rettungsassistent/-sanitäter ausgebildete Mitarbeiter der Werkfeuerwehr mit Blaulicht zum Einsatzort, um die hilfsbedürftige Person professionell zu versorgen. Innerhalb von 2 bis 5 Minuten erreichen sie jeden Winkel des insgesamt 570 Hektar großen Flughafengeländes. Parallel zur Flughafenfeuerwehr macht sich auch ein Team aus Rettungsassistent und Sanitäter des DRK mediservice auf den Weg zum Notfallort. Denn unter Umständen können sie den Einsatzort aufgrund ihrer zentralen Lage in Terminal 2 noch schneller erreichen.
Jede SOS-Stele kostet inklusive Ausrüstung, Montage, Verkabelung und Aufschaltung auf den Leitstand 10.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die regelmäßige technische Wartung.
Mit Frühdefibrillation Leben retten
Bisher wurden 250 Flughafenmitarbeiter durch Ausbilder der Feuerwehr auf die Anwendung eines Defibrillators geschult. Etwa 10- bis 15-mal im Jahr nehmen die Erstretter der Werkfeuerwehr sowie des DRK mediservice eine Defibrillation bei Patienten mit Kammerflimmern vor.
Die Flughafenfeuerwehr mit ihren insgesamt 16 Rettungsassistenten und 14 Rettungssanitätern gewährleistet an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr eine professionelle und schnelle Erstversorgung. Unterstützt werden die Ersthelfer der Feuerwehr von den 45 Kolleginnen und Kollegen des DRK mediservice. Auch sie sind ausgebildete Rettungssanitäter und Rettungsassistenten sowie examinierte Pflegekräfte. Zusätzlich zu den Erste Hilfe-Leistungen übernimmt der DRK mediservice auch die Behinderten- und Krankenbeförderung am Hamburg Airport.
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